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Südtirol: Das Eldorado für Radfahrer


Die Südtiroler Ferienregion Kronplatz hat sich in der Radfahrer- und Bike- Szene als beliebtes Reiseziel etabliert. Grund dafür ist die Variantenvielfalt der Touren – sowohl für Genussradler als auch für Mountainbiker.

7000 Kilometer und unglaubliche 200 000 Höhenmeter legt Bruno Lechner durchschnittlich pro Jahr im Velosattel zurück. Der sympathische Südtiroler mit der drahtigen Radlerfigur und den schnellen Waden ist mit seiner Firma Kronplatzbike seit bald zwanzig Jahren der wohl erfahrenste Bike-Guide der Ferienregion Kronplatz bei Bruneck, rund eine Autostunde von der Südtiroler Hauptstadt Bozen entfernt.

Entsprechend gross ist unser Vertrauen, dass die von ihm geführte Mountainbike- Tour ohne Umwege zum Ziel führt. Unsere 42 Kilometer lange Route mit 1445 Höhenmetern führt quer durch die Südtiroler Ferienregion am Fusse des gleichnamigen Brunecker Hausbergs hinauf auf die Rodenecker Alm im Pustertal. Ausgangs- und Endpunkt der Tagestour ist das Bike-Hotel Innerhofer in Gais im Tauferer Tal. Der von den beiden Schwestern Edith und Agnes Innerhofer geführte Familienbetrieb gehört zur Vereinigung Bike-Hotels Südtirol, deren Mitglieder in 36 über ganz Südtirol verteilten Hotelbetrieben ihre Angebote perfekt an die Radfahrer und Mountainbiker unter den Gästen anpassen; angefangen bei gut ausgestatteten Bike-Garagen über täglich angebotene Gruppentouren und Tipps für individuelle Radwanderungen bis hin zur Vermittlung ortskundiger Bike-Guides wie Bruno Lechner.

Fahren in Stärkegruppen

Er sorgt also heute dafür, dass wir die bewirtete Rastnerhütte auf der Rodenecker Alm nach schweisstreibenden Höhenmetern im Mountainbike-Sattel glücklich erreichen. Damit alle bei Laune bleiben, wird sowohl im Aufstieg wie auch in der späteren Abfahrt in zwei Stärkegruppen gefahren und immer wieder auf die Langsamsten gewartet, schliesslich sollen solche Touren kein Rennen, sondern ein Genuss sein. Der wird bei der Rast mit dem Ausblick von der sonnigen Terrasse auf 1930 Metern über Meer noch erhöht. Denn das einmalige Panorama der Südtiroler Alpen gehört – neben der wohlschmeckenden Küche – zu den Hauptgründen, weshalb die Region bei Radfahrern so beliebt ist. Wir jedenfalls geniessen die Aussicht und eine stärkende Knödelsuppe sowie den wohlverdienten Topfenstrudel zum Dessert, denn gleich steht uns ein weiterer Höhepunkt des Tages bevor: die Talfahrt über Singletrails, von denen es in Südtirol unzählige Kilometer gibt.

Hier macht es sich ein weiteres Mal bezahlt, dass der ortskundige Bike- Guide führt. Er scheint jedes schmale Weglein und die verstecktesten Abzweigungen im Schlaf zu finden. Als Tourenteilnehmer können wir uns ganz auf die sichere Fahrt über Schotter, Waldboden und kurze Kieswegstücke konzentrieren, die Warnungen des Bike-Guides bei heiklen Passagen berücksichtigen und den Rausch ganz in uns aufsaugen, den eine solche Abfahrt mit sich bringt. Mit müden Beinen, aber einem seligen Lächeln im Gesicht erreichen wir pünktlich zur spätnachmittäglichen Jause das Bike-Hotel, wo wir uns in der Wellnessanlage ganz der verdienten Entspannung widmen.

Geführte Bike-Touren sind aber nur ein Teil des Südtiroler Radfahrer-Angebotes. Wer die überaus radfahrerfreundliche Region Kronplatz als Basis wählt, hat hier im besten Sinn des Wortes die Qual der Wahl. Die Region mit ihren weiten Talböden, bewaldeten Berghängen und Almen scheint geradezu prädestiniert für Zweiradferien. Gut zu wissen, dass man erste Südtiroler Raderfahrungen dank der Bikemobil-Card auch ohne das eigene Velo sammeln kann. Als Kombiticket bietet die Tages-, 3-Tages oder 7-Tages-Karte zu Fixpreisen die Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel in ganz Südtirol, und an einem Tag erlaubt sie zudem die freie Nutzung eines Leihfahrrads. Damit lässt sich etwa der Pustertaler Radweg auf der gekennzeichneten Route erkunden, die über 110 Kilometer entlang den Flüssen Rienz und Drau von Franzensfeste über Bruneck bis nach Lienz in Österreich führt. Auf der mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie Burgen und schmucken Ortschaften zum Verweilen einladenden Route radelt es sich bequem auf Asphalt- und Schotterstrassen.

Lächeln und zwei Sprachen

Für Feriengäste in der Region Kronplatz ist auch Bruneck ein besonderes Ausflugsziel. In den autofreien Altstadtgassen mit attraktiven Geschäften und gemütlichen Restaurants fliesst das soziale Leben aus dem Tauferer Ahrntal, dem Gadertal und dem Pustertal zusammen. Zu Füssen des Schlosses Bruneck spielt sich das Leben zudem vornehmlich im Freien und mit mediterranem Flair ab. Dass die gastfreundlichen Einheimischen des Deutschen und des Italienischen gleichermassen mächtig sind und der Gast stets mit einem Lächeln begrüsst wird, macht den Aufenthalt um das gewisse Etwas gemütlicher.

Radwandern in Kombination mit kulturellen und kulinarischen Abstechern in die Südtiroler Seitentäler steht bei Jung und Alt sowie Familien besonders hoch im Kurs. Mit der Verfügbarkeit leistungsfähiger Elektroantriebe erfreut sich das Mountainbiking neuerdings auch bei älteren Generationen immer grösserer Beliebtheit. Ganz in der Hand der Jungen und Wilden unter den Mountainbikern ist dagegen ein weiterer Anziehungspunkt Südtirols: der 2275 Meter hohe Berg- und Naturpark Kronplatz mit seinen Downhillund Freeride-Trails.

Im Outdoorcenter Kronplatz an der Talstation der Bergbahn gibt es Bike- Unterricht, Leih-Bikes und -Ausrüstung wie Schoner und Helme für jene, die erste Erfahrungen im schnellen Bergabfahren sammeln wollen. Wer sich dann bereit und auf dem Downhilloder Freeride-Bike sicher fühlt, für den gibt es schon bald kein Halten mehr. Denn nach der knapp 20 Minuten dauernden Bergfahrt mit der Umlauf-Gondelbahn locken auf dem Gipfel des Kronplatzes vier Leckerbissen in Form von ausgebauten Trails namens Herrnsteig, Gassl, Furcia und Piz de Plaies, die sich in der internationalen Bike-Szene längst vom Geheimtipp-Status verabschiedet haben. Zum Pflichtprogramm gehört der anspruchsvolle und legendäre Herrnsteig. Der 2010 angelegte, erste offiziell ausgewiesene Downhill- Trail Südtirols – für Fussgänger gesperrt und von Juni bis Mitte Oktober geöffnet – bietet auf rund 8 Kilometern Länge und mit über 1340 Höhenmetern alles, was das Freeriden attraktiv macht. Auf der Nordseite des Berges schlängelt sich der Trail dem Hang entlang durch Steilwandkurven und über wellige Partien, durchquert Almwiesen und Waldstücke, bietet links und rechts des Original- Trails Abzweigungen auf abwechslungsreiche Trail-Varianten und lässt jede Fahrt zum neuen Abenteuer werden. Lockt der Kronplatz im Winter als eines der wenigen Skigebiete der Alpen mit fünf schwarzen Pisten – lokal auch «The Black Five» genannt –, stehen dem in den Sommermonaten die Bike-Trails definitiv in nichts nach.


The Great Walks
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