Mit ihrer eigenen Skimarke AK haben die Geschwister Francesca und Marco Kuonen grossen Erfolg. Die beiden verleihen der urschweizerischen Sportart zugleich eine grosse Portion Coolness und Sportlichkeit.
Man würde es nie erraten, was sich in diesem unscheinbaren Industriebau in Stansstad im Herzen der Schweiz hinter hohen Garagentoren verbirgt. Die Adresse Unter Sagi 10 tönt nach Schreinerei oder Metallverarbeitung, aber niemals nach dem, was sich einem beim Eintritt offenbart: Der Hauptsitz der Schweizer Skimarke AK, in deren Herzen uns die beiden Firmenbesitzer an einem warmen Sommertag willkommen heissen. Sie, das sind die Geschwister Francesca und Marco Kuonen; Besitzer, Geschäftsführer, Chefentwickler, Buchhalter, Lageristen, Lieferanten, Testskifahrer, Kantenschleifer und Fotomodelle von AK in Personalunion. Die bildhübsche Co-Chefin trägt ein knappes Sommerkleidchen und Flipflops, der nicht minder attraktive Co-Chef begrüsst den Gast in Shorts, T-Shirt und ebenfalls Flipflops an den Füssen. Hier wird rasch klar: AK ist eine sportlich-coole Marke, weil deren junge Macher einen ebensolchen Lifestyle pflegen. Ihr Hauptsitz, gleichzeitig Verkaufsraum, Büro und Lager, ist in einem loftartigen Garagenbau untergebracht, der mit coolen Loungemöbeln, goldgerahmten Spiegeln, schwarzen Wänden und edlen Lüstern an der Decke mit viel Industrie Chic zum Ausdruck bringt, was Francesca Kuonen später im Gespräch in Worte fasst: «AK ist eine coole, sportlich-elegante Skimarke für Kunden, die sich von der Masse abheben wollen. Wir sind klein, authentisch und wir leben unsere Philosophie.»
«AK ist eine coole, sportlich-elegante Skimarke für Kunden, die sich von der Masse abheben wollen.»
Auch wenn der erste Eindruck von AK mit dieser überaus entspannten Atmosphäre überrascht, steckt hinter der Geschäft viel Seriösität und eine mittlerweile über zwanzigjährige Geschichte. 1995 gründete der gebürtige Walliser Aldo Kuonen seine eigene Skimarke und gab ihr mit seinen Initialen AK gleich den passenden Namen. Damals hatte er den langen Weg vom Werbefachmann über den Verkaufs- und Marketingleiter bei Atomic Ski bis hin zum Leiter des Rossignol-Skirennteams absolviert und wollte sich endlich den lang gehegten Traum erfüllen: Sein ganzes Fachwissen und seine Leidenschaft für den Skisport in ein eigenes Produkt einfliessen zu lassen, das seinen Anforderungen an den bestmöglichen Weltklasseski zum bestmöglichen Preis entspricht: Ein Ski mit einem verleimten Kern aus Hart- und Exotenholz, mit einer in Sandwich-Konstruktion gepressten Hülle aus Hightechmaterialen wie karbonverstärktem Fiberglas, mit einem hochwertigen Rennbelag für Geschwindigkeit und Wendigkeit sowie mit einem mattschwarzen Deckblatt aus gummiartigem Elastak, das heute nach wie vor allen AK-Skiern ihren charakteristischen Auftritt verleiht. Als Aldo Kuonen seinen ersten, von Hand gefertigten AK-Ski in den Händen hielt, waren seine beiden Kinder Francesca und Marco an seiner Seite. Damals wurden die beiden sportlichen Knirpse vom Ski-Virus infiziert, erinnert sich Marco Kuonen heute: «Wir waren in unserer Familie immer alle und zu jeder Zeit in das Skigeschäft von Pa involviert. Als er 2012 viel zu früh verstarb, war uns rasch klar, dass Francesca und ich das Erbe unsers Vaters antreten und seinen Traum von AK weiterleben.»
Persönlicher Service ist AK-typisch Heute erinnern sich die beiden mittlerweile dreissigjährigen Kuonen-Geschwister mit einem Lächeln an die vergangenen Geschäftsjahre zurück. Es brauchte seine Zeit, bis sie in der hart umkämpften Geschäftswelt für Wintersportartikel Fuss fassen konnten. Die mässig bis schlechten Winter trugen ihren Teil dazu bei. Trotzdem konnte sich AK auf den Märkten Schweiz, Österreich und Frankreich bis heute behaupten, mit exklusiven Skiern, die mit Preisen zwischen 1600 und 1850 Franken für Ski und Bindung im oberen Preissegment verkauft werden. Produziert wird die AK-Skikollektion von Pisten- und Tourenskiern sowie exklusiven Jahrgangs-Ski seit jeher in Italien. Anschliessend werden sie dann in Stansstad zur Auslieferung fertiggestellt. «Pro Saison liefern wir an unsere ausgesuchten Händler 2500 bis 3000 Paar Ski aus», erklärt Marco Kuonen. Beide Geschwister legen dafür in einem Geschäftsjahr an die 50'000 Kilometer im Auto zurück. Denn nicht nur die Auslieferung der Ware übernehmen sie höchstpersönlich, sondern auch die Schulung der Sportartikelhändler vor Ort sowie die Durchführung von Skitests für Kunden, schiebt Francesca Kuonen stolz nach: «Wir geben für AK beide 1000 Prozent, denn wir wollen einfach den besten Ski machen. Wenn wir dann im Winter auf der Skipiste die Freude unserer Kunden erleben dürfen, macht uns das beide extrem glücklich.»
«Wir geben für AK beide 1000 Prozent, denn wir wollen einfach den besten Ski machen.»
Nach den von ihnen im Gespräch lebhaft vorgebrachten Anekdoten zum hektischen Winterhalbjahr der Skibranche kann man erahnen, weshalb sich Francesca und Marco Kuonen in den kurzen Sommermonaten auch mal einen ruhigen Tag auf dem nur wenige hundert Meter entfernten Vierwaldstättersee gönnen wollen. Und man versteht, weshalb die beiden Jungunternehmer in entspannter Sommerlaune in ihrem Geschäftssitz auch mal die vom Vater geerbten Porsche-Sportwagen mit viel Herzblut pflegen. «Unser Pa hat es geliebt, im Sommer an seinen Oldtimern zu arbeiten und sie – oft mit unserer Hilfe – wieder in Stand zu stellen», erinnert sich Francesca. Die Co-Leitung von AK pflegt im Sommer aber keineswegs nur den Müssiggang, beteuern beide, und man glaubt es ihnen aufs Wort. Bereits seien sie daran, die Kollektion 2017/18 zu entwickeln. Und Ideen einer eigenen AK-Boutique oder Shop-in-Shop schwirren immer wieder in ihren Köpfen umher. Vorerst konzentrieren sie Francesca und Marco Kuonen aber darauf, für die bevorstehende Wintersaison genügend Energie zu tanken. Dass die eine oder andere gute Geschäftsidee auch auf dem See oder am Steuer eines Sportwagens entwickelt werden kann, glaubt man Mr. & Mrs. Ski aufs Wort.
Persönlich: Francesca und Marco Kuonen, Skiproduzenten
Francesca und Marco Kuonen sind Geschwister. 2012 übernahmen sie nach dem Tod ihres Vaters Aldo Kuonen die von ihm gegründete Schweizer Skimarke AK und führen diese heute als Unternehmer-Duo. Nebst ihrer gemeinsamen Passion für den Skisport gehören schnelle Sportwagen der Marke Porsche zu ihren liebsten Hobbies.
Die Marke: AK Ski
Die 1995 gegründete Firma AK Ski gehört zu den exklusivsten Skiproduzenten weltweit. Die in Stansstad am Vierwaldstättersee beheimatete Skimarke setzt jährlich rund 2500 bis 3000 Paar Skis ab. Ihre exklusiven Skier mit schwarzer Oberfläche und rundem «AK of Switzerland»-Logo zeichnen sich dank hochwertiger Materialien wie Holz, Karbonfasern und Elastak durch ihre aussergewöhnlich hohe Langlebigkeit aus. www.ak-ski.ch
(Erschienen in 'Pearls of Switzerland')